IAEA-Chef reist nach Teheran

Der Interimschef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Cornel Feruta, reist an diesem Wochenende zu Gesprächen über den Teilausstieg des Iran aus dem internationalen Atomabkommen nach Teheran. Feruta werde dort morgen mit „hochrangigen iranischen Regierungsvertretern“ zusammenkommen, teilte die IAEA gestern Abend mit.

Der Iran wird heute nähere Angaben zu der von ihm geplanten Ausweitung seiner nuklearen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit machen. Präsident Hassan Rouhani hatte am Mittwoch gesagt, der Iran werde in einem dritten Schritt zum Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen seine nukleare Forschung und Entwicklung ausweiten.

Iran: Schritte umkehrbar

Das Atomabkommen schränkt vor allem die Entwicklung neuer, leistungsstärkerer Zentrifugen zur Urananreicherung ein. Mit dem schrittweisen Rückzug aus dem Atomabkommen reagiert der Iran auf den einseitigen Ausstieg der USA im Mai 2018. Teheran will so den Druck auf die Europäer erhöhen, mehr zur Aufrechterhaltung des Handels zu tun. Der Iran versichert, die bisherigen Schritte seien umkehrbar und kein Hindernis für weitere Verhandlungen.

Feruta hatte Ende Juli nach dem Tod des IAEA-Chefs Yukiya Amano kommissarisch die Leitung der Atomenergiebehörde übernommen. Die IAEA ist für die Überwachung des internationalen Atomabkommens zuständig.