Hilfsorganisation Sea-Eye mit Appell an Malta

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat heute einen Appell an Malta für die sofortige Landung der acht Menschen gerichtet, die sich noch an Bord des Rettungsschiffs „Alan Kurdi“ befinden. „Malta weigert sich derzeit, eine Handvoll von Flüchtlingen von der ‚Alan Kurdi‘ aufzunehmen. Es geht um ganze acht Flüchtlinge, die seit dem 31. August auf dem Rettungsschiff ausharren“, so die NGO.

Die Hilfsorganisation rief über den Kurznachrichtendienst Twitter auf, E-Mails an den Präsidenten von Malta, George Vella, zu schreiben und ihn aufzufordern, die Blockade für die „Alan Kurdi“ aufzuheben. Fünf Menschen, die sich noch an Bord des Rettungsschiffes befanden, hatten tags zuvor die „Alan Kurdi“ verlassen können. Vier von ihnen sind minderjährig.

Vor acht Tagen von Holzboot aufgenommen

Einer der Schiffbrüchigen an Bord habe versucht, sich das Leben zu nehmen, so die NGO per Twitter. Er wurde in Sicherheit gebracht. Die „Alan Kurdi“ hatte vor acht Tagen 13 Menschen unweit der Küste Tunesiens von einem kleinen, überladenen Holzboot im Mittelmeer aufgenommen, unter ihnen acht Minderjährige. Zwei Buben, die unter schweren Angstattacken litten, durften inzwischen das Schiff verlassen und wurden von Malta an Land genommen.

Auch nach dem offiziellen Regierungswechsel in Rom verweigert das Innenministerium der „Alan Kurdi“ das Einlaufen in einen italienischen Hafen. Die Entscheidung von Ex-Innenminister Matteo Salvini sei nach wie vor aufrecht, zitierte die Hilfsorganisation Sea-Eye, Betreiberin der „Alan Kurdi“, aus einem Schreiben des Ministeriums vom Donnerstag.