Klimakrise: Greenpeace-Bericht über Folgen für Österreich

„Im Westen schmelzen unsere Gletscher, sterben unsere Almen, und die Berge drohen auseinanderzubrechen. Im Osten kämpfen wir mit Hitze, Dürre, Stürmen.“ Mit diesen Worten fasst Kampagnendirektorin Sophie Lampl die Erkenntnisse eines von der Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlichten Reports „über die Folgen der Erderhitzung“ in Österreich zusammen.

Laut Greenpeace hat die Klimakrise auch Österreich schon lange erreicht. Die Folgen seien in allen Bundesländern klar bemerkbar. Für den 29 Seiten umfassenden Report haben Greenpeace-Mitarbeiter
für alle neun Bundesländer neben der aktuellen Lage auch einen Ausblick für die Zukunft prognostiziert. Dabei sei auf Grundlage von Analysen des Climate Change Centre Austria (CCCA) ein Szenario berücksichtigt, bei dem sich bis 2100 nichts an der aktuellen Situation ändert, wie auch eines, bei dem eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zu einem geringeren Temperaturanstieg in der Zukunft führen kann.

Szenarien für alle Bundesländer

Der Report geht auf jedes Bundesland einzeln ein. Zusammenfassend hat Greenpeace die gesamte Lage in Österreich dahingehend beschrieben, dass im Westen vor allem alpine Landschaften leiden: „Gletscherschmelze, tauende Permafrostböden und sterbende Almen sind die Folgen der Klimakrise in Vorarlberg, Tirol und Salzburg“, schrieb die NGO.

In Kärnten, Oberösterreich und die Steiermark zeigt sich der Klimawandel hingegen mit Dürre, Waldsterben und Extremwetterereignissen wie Hagel oder Stürmen. Landwirte seien hier die größten Leidtragenden. Der Osten mit Niederösterreich, Wien und dem Burgenland ist wiederum von extremer Trockenheit und Hitze geprägt, diese Region leide zudem auch unter Starkregen und Hochwasser. Gleichzeitig sei etwa im Burgenland „eine vollständige Austrocknung“ des Neusiedlersees eine „reale Bedrohung“, wie Greenpeace beispielsweise im Burgenland-Teil mit Verweis auf eine Studie der Universität für Bodenkultur erwähnt.

Österreich überdurchschnittlich betroffen

Laut Greenpeace sei Österreich im internationalen Vergleich jedenfalls überdurchschnittlich von der Erderhitzung betroffen: Während die globale Durchschnittstemperatur seit 1880 um knapp ein Grad Celsius angestiegen sei, ist der Anstieg in Österreich mit rund zwei Grad doppelt so hoch. „Klimaschutz muss endlich Priorität in der Politik haben. Nur so können wir das schützen, was uns lieb ist: unsere Berge, unsere Wälder und unsere Seen“, forderte Lampl.