Britische Abgeordnete protestieren für Rückkehr ins Parlament

Nach dem Urteil eines schottischen Gerichts, das die verordnete Zwangspause für das britische Parlament als unrechtmäßig bezeichnet hat, protestieren nun einige Abgeordnete vor dem Parlamentsgebäude in London. Sie fordern eine sofortige Rückkehr in das Unterhaus.

Mehrere Bilder in Sozialen Netzwerken zeigten über 20 Abgeordnete verschiedener Parteien, die sich zur „Arbeit bereit“ zeigten. Nicht anwesend waren laut einem ITV-Journalisten nur Mitglieder der Konservativen Partei von Premierminister Boris Johnson.

Einige Abgeordnete der Labour-Partei posteten außerdem Bilder von sich auf den sonst leeren Bänken des britischen Abgeordnetenhauses. „Bereit zum Dienst“ ist etwa das Bild des Labour-Abgeordneten Jonathan Renyolds auf Twitter untertitelt.

Regierung will auf Höchstgericht warten

Aus Johnsons Kabinett heißt es unterdessen, dass man das Parlament nicht sofort zur Arbeit zurückkehren lassen will. Stattdessen wolle man das Urteil des Obersten Gerichtshofs abwarten, schreibt der „Guardian“.

In britischen Medien wird darüber hinaus heftig diskutiert, ob Johnson die Queen bei der Beantragung der Zwangspause für das Parlament in die Irre geführt haben könnte. Downing Street weist diesen Vorwurf zurück.

Unklar ist bisher, was genau das Urteil des schottischen Gerichts bedeutet. Am Vormittag kam es zum Schluss, dass die Pausierung des Parlaments unrechtmäßig war. Gleichzeitig wurde jedoch keine einstweilige Verfügung erlassen, die dem Parlament die Wiederaufnahme der Arbeit ermöglicht. Die britische Regierung kündigte Berufung an, nächste Woche soll sich das Höchstgericht mit dem Fall befassen.