„Liebende von Modena“ waren zwei Männer

Gefunden worden sind die zwei einander festhaltenden Skelette im Zuge von Bauarbeiten im italienischen Modena bereits 2011. Nun hat ein Wissenschaftlerteam festgestellt, dass es sich bei den händchenhaltenden Skeletten aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert nach Christus um zwei Männer handeln muss.

Ausgrabungsstätte der Liebenden von Modena
ArcheoModena

Bisher war man immer von einem Mann und einer Frau ausgegangen. Aufgrund des schlechten Zustands der Knochen konnte man das Geschlecht bei deren Ausgrabung nicht feststellen. Die Forscher setzten nun eine neue Technik ein, mit deren Hilfe über das Eiweiß auf Zahnschmelz das Geschlecht festgestellt werden könne.

Die neuen Erkenntnisse könnten entscheidende Auswirkungen auf das Verständnis der Begräbnispraktiken in Italien zu dieser Zeit haben, sagte das Forscherteam der Universität Bologna. Nicht geklärt ist, in welcher Beziehung die beiden Menschen zueinander standen. Einige Möglichkeiten sind, dass es sich um Geschwister, Cousins oder Soldaten gehandelt habe, die gemeinsam im Kampf starben, so einer der Studienautoren, Federico Lugli, gegenüber RAI.