EU verlängert Mittelmeer-Einsatz ohne Schiffe

Die Europäische Union wird den umstrittenen Einsatz ihrer Marinemission „Sophia“ vor der libyschen Küste um sechs Monate verlängern – allerdings weiterhin ohne Schiffe. Darauf einigten sich die Botschafter der EU-Staaten gestern im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee (PSK) der EU in Brüssel. Diplomaten sagten, die Verständigung müsse noch offiziell von den Regierungen abgesegnet werden.

Die Marinemission ohne Schiffe, deren Mandat Ende September auszulaufen drohte, wird daher so fortgesetzt, wie sie jetzt besteht. Schiffe sind seit dem März nicht mehr im Einsatz: Die EU-Staaten hatten sich nicht auf die Verteilung von Flüchtlingen einigen können und daher die Bergung von Schiffbrüchigen „zeitweise ausgesetzt“.

Zu dem seit 2015 laufenden Einsatz gehören aber weiterhin die Ausbildung der libyschen Küstenwache und die Luftüberwachung des Mittelmeers vor Libyen. Damit sollen vor allem illegale libysche Ölexporte verhindert werden. Ursprünglich war die Mission ins Leben gerufen worden, um die Schleuserkriminalität zu bekämpfen.