UNO lässt Bombardements auf syrische Spitäler untersuchen

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat eine interne Kommission zur Untersuchung von Bombardements auf Krankenhäuser in Syrien eingesetzt. Wie die UNO gestern in New York mitteilte, wird sie sich mit „einer Reihe von Vorfällen im Nordwesten Syriens“ befassen, die sich nach der Einrichtung einer Deeskalationszone in der Rebellenbastion Idlib durch Russland und die Türkei 2018 ereigneten.

Das Gremium solle Informationen für den UNO-Generalsekretär zusammenstellen, führte dessen Sprecher Stephane Dujarric aus. Es handle sich weder um strafrechtliche Ermittlungen, noch würden die Ergebnisse des internen Ausschusses veröffentlicht. Alle Beteiligten seien aufgerufen zur „vollen Zusammenarbeit mit der Kommission“, die am 30. September ihre Arbeit aufnehme.

Geleitet wird die Kommission den Angaben zufolge von dem nigerianischen General Chikadibia Obiakor, außerdem wurden Janet Lim aus Singapur und Maria Santos Pais in das Gremium berufen. Unterstützt werden sie von zwei Experten, dem peruanischen General Fernando Ordonez und dem früheren Vertreter des internationalen Roten Kreuzes, Pierre Ryter aus der Schweiz.

Mehr als 370.000 Menschen in syrischem Bürgerkrieg getötet

Seit dem Frühjahr wurden im Nordwesten Syriens mehrere Dutzend medizinische Einrichtungen durch Bombardements zerstört oder beschädigt. Zuvor hatten sie eigens ihre Koordinaten bekanntgegeben, damit sie von derartigen Angriffen verschont bleiben.

Das mit Syriens Machthaber Baschar al-Assad verbündete Russland hat wiederholt versichert, dass es keine zivilen Einrichtungen beschieße. Ende Juli hatten zehn Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats, darunter die USA, Frankreich, Großbritannien und das nicht ständige Mitglied Deutschland, von Guterres eine Untersuchung der Vorfälle gefordert. Russland hatte nach Angaben aus Diplomatenkreisen erbost auf die Initiative reagiert.

Der syrische Bürgerkrieg wütet seit 2011. Schon mehr als 370.000 Menschen wurden in dem Konflikt getötet.