Fotograf des „Tank Man“ auf Tiananmen-Platz tot

Mit seinem berühmten „Tank Man“-Foto dokumentierte er die Niederschlagung der Proteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz: Der Fotograf Charlie Cole, der im Juni 1989 den Moment festhielt, als sich ein Mann einem Konvoi von Panzern entgegenstellte, ist im Alter von 64 Jahren in seiner Wahlheimat Indonesien gestorben, wie das US-Außenministerium heute mitteilte.

Cole, der aus Texas stammte, lebte seit einiger Zeit auf der Ferieninsel Bali. Für sein Foto hatte er 1990 den World Press Photo Award gewonnen. Die chinesische Armee war in der Nacht zum 4. Juni 1989 mit Panzern gegen Studenten vorgegangen, die auf dem Tiananmen-Platz für mehr Demokratie demonstrierten. Hunderte, nach einigen Schätzungen sogar mehr als tausend Menschen wurden getötet.

Coles berühmtes Foto zeigt einen Mann, der sich am 5. Juni 1989 den Panzern auf dem Tiananmen-Platz entgegenstellt. Mehrfach versucht der erste Panzer, um ihn herumzufahren, doch jedes Mal stellt der Mann sich ihm erneut in den Weg. Er steigt auf den Panzer, versucht, mit der Besatzung zu sprechen, springt wieder ab, stellt sich erneut dem rasch anfahrenden Panzer entgegen. Schließlich wird er von zwei Männern weggezogen. Seine Identität und sein weiteres Schicksal sind bis heute unbekannt.

Auch andere Fotografen hielten die Szene auf dem Tiananmen-Platz damals fest. Der AP-Fotografen Jeff Widener erhielt für seine Aufnahme den Pulitzerpreis.