Nach „Dorian“: Neuer Tropensturm trifft auf Bahamas

Nach dem verheerenden Durchzug des Hurrikans „Dorian“ sind die Bahamas erneut von Unwettern heimgesucht worden: Der Tropensturm „Humberto“ brachte der Inselkette gestern heftige Regenfälle und Winde. Es wurde befürchtet, dass die ohnehin nur langsam angelaufenen Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach „Dorian“ dadurch weiter verzögert werden.

Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums befand sich das Zentrum des Sturms mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde gestern östlich der Insel Abaco, eine der von „Dorian“ am heftigsten getroffenen Gebiete.

Heftiger Wind und Starkregen

Der Wetterdienst auf den Bahamas erklärte, es sei mit Windgeschwindigkeiten von bis zu hundert Stundenkilometern und Starkregen zu rechnen, was zu neuen Überschwemmungen auf den Inseln führen könne. Carl Smith, Sprecher der Katastrophenschutzbehörde auf den Bahamas, warnte, der Sturm könne die Aufräum- und Rettungsarbeiten auf Abaco und auch auf Grand Bahama beeinträchtigen.

Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums könnte sich „Humberto“ binnen zwei oder drei Tagen zu einem Hurrikan entwickeln. Es wird damit gerechnet, dass der Tropensturm im Verlauf des Wochenendes weiter nördlich in Richtung des US-Bundesstaats Florida zieht.

1.300 Menschen vermisst

Der Wirbelsturm „Dorian“ war am 1. September mit Windstärken von bis zu 300 Stundenkilometern über die Bahamas hinweggefegt, dabei starben nach neuen Angaben der Katastrophenschutzbehörde mindestens 52 Menschen. Rund 1.300 gelten weiterhin als vermisst.

Gestern Abend traf UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf den Bahamas ein. Er wolle mit seinem Besuch seine Solidarität mit der Bevölkerung zeigen und über ihre weitere Unterstützung sprechen, erklärte Guterres auf Twitter. In einigen Gebieten seien 75 Prozent aller Gebäude von dem Hurrikan zerstört worden. Krankenhäuser seien Ruinen, Schulen lägen in Trümmern.

„Tausende Menschen werden weiterhin Hilfe mit Lebensmitteln, Wasser und Unterkünften benötigen“, erklärte Guterres. Der Hurrikan habe die Notwendigkeit gezeigt, etwas gegen die Erderwärmung zu unternehmen. „In unserer neuen Ära der Klimakrise haben Hurrikane und Stürme einen Turbomotor“, sagte Guterres. Sie hätten eine größere Intensität und Häufigkeit – „ein direktes Ergebnis wärmerer Ozeane“.