Parteien präsentieren erneut Vorschläge zur Pflege

Die Parteien haben gestern, ausgelöst durch den von der ÖVP lancierten Vorstoß eines Bonus für die „Pflege daheim“, ihre Vorschläge zum Thema präsentiert bzw. an bestehende Konzepte erinnert. Für die Sozialdemokraten brauche es mehr als einen „Daheim-Bonus“.

„Ein Angehöriger, der ein schwer krankes Familienmitglied pflegt, braucht auch professionelle Unterstützung durch mobile Dienste, professionelle Pflegepersonen sowie ein Anrecht auf Pflegeteilzeit oder Pflegekarenz“, so Sozialsprecher Josef Muchitsch.

ÖVP fordert „Pflege-daheim-Bonus“

Die ÖVP hat am Sonntag ein weiteres Projekt aus ihrem Wahlprogramm präsentiert: Um die häusliche Betreuung von Pflegebedürftigen attraktiver zu gestalten, schwebt der Volkspartei ein „Pflege-daheim-Bonus“ vor.

Ähnlich NEOS: „Die ÖVP versucht nun, ihre völlig verfehlte Pflegepolitik wieder mal über einen Bonus – der mit 125 Euro im Monat auch sehr gering ist – zu kompensieren, anstatt über ehrliche Lösungen für die Pflege nachzudenken“, bemängelte Sozialsprecher Gerald Loacker. Geht es nach den Pinken, sollen pflegende Angehörige durch einen Ausbau von Präventionsmaßnahmen entlastet und im kommunalen Pflegesystem mitgedacht werden.

„Pflege-daheim-Bonus“ bis zu 1.500 Euro

Die ÖVP hatte zuvor ihren „Pflege-daheim-Bonus“ vorgestellt. Um die häusliche Betreuung von Pflegebedürftigen attraktiver zu gestalten, soll ab Pflegestufe 3 künftig ein Anspruch auf 1.500 Euro pro Jahr bestehen, sofern ein Angehöriger zu Hause betreut wird. Für die Stufen darunter seien 1.000 bzw. 500 Euro geplant.

FPÖ-Chef Norbert Hofer verlangte, dass Pflegebedürftige, die daheim betreut und gepflegt werden, um 50 Prozent mehr Pflegegeld in allen Pflegegeldstufen ab der Stufe 3 erhalten sollen. Zudem sollen die bereits bestehenden Zuwendungen für pflegende Angehörige wie bisher beibehalten werden.