NÖ: Frau in Haus überfallen und getötet

Bei einer tödlichen „Home Invasion“ ist eine 85-jährige Frau am Montagabend in Edlitz (Bezirk Neunkirchen) erschlagen worden. Der Täter konnte zunächst entkommen. In der Nacht auf Dienstag erfasste jedoch ein Lkw auf der Südautobahn (A2) unweit des Tatorts einen Fußgänger. Die Polizei vermutete nach ersten Erhebungen, dass bei dem Unfall ein Zusammenhang mit der „Home Invasion“ bestand.

Laut Exekutive wurde die Polizeiinspektion Grimmenstein um 20.40 Uhr informiert, dass in einem Einfamilienhaus im Bezirk Neunkirchen eingebrochen worden sei. Die Polizisten fuhren zum Tatort und sahen durch ein offenes Fenster in dem Haus eine verletzte Frau auf dem Boden liegen. Sie drangen in das Gebäude ein und versuchten, die Verletzte zu reanimieren, das blieb aber ohne Erfolg. Erste Ermittlungen ergaben, dass ein unbekannter Täter in das Haus eingebrochen haben dürfte und dabei von der 85-jährigen Besitzerin überrascht wurde. In weiterer Folge soll er stumpfe Gewalt gegen die Pensionistin ausgeübt haben, was letztlich tödlich endete.

Die Ermittler gingen davon aus, dass der Täter nach der Bluttat durch ein offenes Fenster geflüchtet ist. Es wurde eine Alarmfahndung eingeleitet, an der auch ein Polizeihubschrauber, das Einsatzkommando Eko Cobra und Diensthunde beteiligt waren.

Polizeisprecher Heinz Holub bestätigte der APA, dass ein Zeuge die Exekutive verständigt hatte. Medienberichten zufolge wurde der Überfall in Edlitz verübt. Demnach hatte ein Nachbar des Opfers aus dem Haus der älteren Dame gegen 20.30 Uhr ungewöhnlichen Lärm gehört. Als er nachsehen wollte, ob bei seiner Nachbarin alles in Ordnung sei, und sich dem Gebäude näherte, flüchtete ein Mann in Richtung Wald.

Der Zeuge nahm demnach die Verfolgung auf, verlor den Flüchtenden bald aus den Augen. Im Haus sah er seine Nachbarin auf dem Boden liegen und verständigte die Einsatzkräfte.

Im Zuge der Fahndung wurden auch die Zu- und Abfahrten zur unweit des Tatorts gelegenen A2 überprüft. Gegen 23.30 Uhr kam es laut Polizei im Gemeindegebiet von Warth zu dem Unfall. Der Mann wurde dabei von dem Lkw verletzt. „Aufgrund des derzeitigen Ermittlungsstandes wird davon ausgegangen, dass ein Zusammenhang bezüglich der Homeinvasion bestehen dürfte“, schrieb die Polizei in einer Aussendung. Bereits zuvor war spekuliert worden, dass es sich bei dem Verunglückten um jenen Mann handeln könnte, der am Abend eine Pensionistin in ihrem Haus getötet hatte, nachdem sie ihn bei einem Einbruch erwischt hatte. Laut Exekutive sollten die Tatortarbeit in dem Haus in Edlitz und andere Ermittlungen dazu nähere Aufschlüsse bringen.

In Edlitz war es bereits im Februar 2016 eine „Home Invasion“ verübt worden. Eine aus Rumänien stammende Bande hatte damals ein älteres Ehepaar in dessen Haus niedergeschlagen und ausgeraubt. Einige Monate später wurden in Wiener Neustadt vier von fünf Angeklagten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.