Oxfam: Soziale Ungleichheit gefährdet UNO-Bildungsziele

Soziale Ungleichheit gefährdet der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge die Bildungsziele der UNO. In armen Ländern sei die Chance, dass ein Kind aus einer armen Familie die Sekundarschule beendet, siebenmal geringer als für ein Kind aus einer reichen Familie, heißt es in einem heute veröffentlichten Bericht der Organisation. Gründe seien Benachteiligungen armer Familien und die ungleiche Verteilung von Bildungsausgaben.

Selbst in reichen Ländern absolvierten nur drei Viertel der Kinder aus armen Familien eine Sekundarschulausbildung, verglichen mit 90 Prozent aus den reichsten Familien. „Jedes Kind hat das Recht auf eine faire Chance, das eigene Potenzial zu entfalten, nicht nur diejenigen, deren Eltern es sich leisten können“, sagte Oxfam-Bildungsreferentin Sandra Dworack.

Die Privatisierung von Bildung verschärfe soziale Ungleichheit, kritisierte Oxfam. In vielen Entwicklungsländern hielten vermeintlich günstige kommerzielle Bildungsanbieter die Kosten niedrig, indem sie extrem niedrige Löhne an unterqualifizierte Lehrer zahlten. Das wirke sich auf die Qualität der angebotenen Bildung aus.

Bill Gates: Weltweite Ungleichheit gefährdet Kampf gegen Armut

Auch Microsoft-Gründer Bill Gates macht sich über die weltweite Diskriminierung und Ungleichheit Gedanken. Diese gefährden den Kampf gegen Krankheiten und Armut. „Wo man geboren wird und welches Geschlecht man hat, hat weiterhin einen riesigen Einfluss.“

Rund eine halbe Milliarde Menschen – etwa jeder 15. weltweit – hätten nach wie vor überhaupt keinen Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Es gebe aber positive Entwicklungen zu verzeichnen: So seien sogar in den ärmsten Teilen armer Länder Fortschritte beim Kampf gegen Kindersterblichkeit und beim Zugang zu Bildung zu verzeichnen, das sei „beeindruckend“.

Gemeinsam mit seiner Frau Melinda veröffentlichte Gates heute bereits zum dritten Mal den „Goalkeepers“-Bericht. Das Papier bilanziert den bisher erreichten weltweiten Fortschritt im Kampf gegen Armut und Krankheiten und prognostiziert, wie es weitergehen könnte.