Südkorea: Mordserie nach 30 Jahren geklärt

Eine Mordserie in Südkorea vor rund 30 Jahren ist nun aufgeklärt worden – und der Täter sitzt schon lange im Gefängnis. Zehn Frauen waren zwischen 1986 und 1991 in der Umgebung der Hauptstadt Seoul vergewaltigt und getötet worden.

Zwar waren die Opfer zwischen 14 und 71 Jahre alt, die Taten glichen einander aber: Die Frauen wurden in der Früh oder abends überfallen, missbraucht und stranguliert. 21.000 Männer standen im Visier der Ermittlungen, von 20.000 wurden Fingerabdrücke genommen.

Doch erst nach Jahrzehnten erfolgte nun der Durchbruch. Bei Opfern gefundene DNA konnte einem Mann zugeordnet werden, der bereits eine lebenslange Haftstrafe absitzt: Der 56-jährige Lee Chun Jae hatte 1994, also drei Jahre nach dem letzten Mord der Serie, seine Schwägerin vergewaltigt und ermordet – und wurde dafür verurteilt.

Kann nicht mehr belangt werden

Nun konnten ihm drei der Morde per DNA zugeordnet werden. Mindestens ein Mord der Serie geht laut Behörden auf das Konto eines Nachahmungstäters. Zur Verantwortung gezogen kann der Mann für die Morde nicht werden: Durch eine Änderung des Strafrechts sind die Morde bereits verjährt.

Die Mordserie galt in Südkorea als einer der bekanntesten Cold-Case-Fälle. 2003 wurde der Stoff unter dem Titel „Memories of Murder“ verfilmt. Der Streifen erhielt zahlreiche internationale Preise und war der erfolgreichste Film Südkoreas des Jahres 2003.