Bißmann rechnet im Nationalrat mit Pilz ab

Die unabhängige Abgeordnete Martha Bißmann hat ihre vorletzte Sitzung im Nationalrat zu einer Abrechnung mit ihrem ehemaligen Parteifreund Peter Pilz (JETZT) genutzt. Es erschrecke sie zutiefst, dass er sich immer noch als Aufdecker der Nation porträtieren lassen dürfe, so Bißmann.

Sie warf Pilz vor, bei jeder und jedem aufdecken zu wollen, außer bei sich selbst. Für Bißmann sind die Fälle sexueller Belästigung, wiewohl kein Strafverfahren zu ihnen mehr läuft, noch nicht aufgeklärt. Sie stellte etwa die Frage nach einer Untersuchungskommission, sowie, ob mit den Frauen Kontakt aufgenommen wurde, um einen Wiedergutmachungsprozess einzuleiten. Als Motiv für ihre Rede sagte Bißmann, dass sie Frauen, die Belästigung ausgesetzt waren, eine Stimme geben wolle.

Pilz hatte nach Aufkommen von Vorwürfen der sexuellen Belästigung zunächst auf sein Mandat verzichtet, woraufhin Bißmann zu einem Sitz im Hohen Haus kam. Als Pilz wieder zurückkehren wollte, weigerte sich die Steirerin, ihren Platz frei zu machen. Es endete letztlich damit, dass Listengründer Pilz über einen Verzicht von Peter Kolba zurückkam und Bißmann die Fraktion verlassen musste.