Trudeau entschuldigt sich erneut für dunkles Make-up

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat sich nach der Veröffentlichung mehrerer Aufnahmen, die ihn mit dunkel geschminktem Gesicht zeigen, erneut entschuldigt. „Ich gebe zu, dass es absolut inakzeptabel ist, das zu tun“, sagte Trudeau gestern auf einer Pressekonferenz in der Stadt Winnipeg.

Kanadischer Premierminister Minister Justin Trudeau
AP/The Canadian Press/Sean Kilpatrick

Zu viele Menschen lebten mit Diskriminierung unter anderem „wegen der Farbe ihrer Haut, und ich habe das aus der Sicht meiner Privilegien nicht gesehen“, sagte der 47-Jährige. Er sagte zudem, er könne nicht sagen, wie oft er derart geschminkt in seinen Jugendjahren gewesen sei.

Foto und Video aufgetaucht

Zuvor hatte sich der Skandal noch ausgeweitet: Nachdem das „Time“-Magazin am Mittwoch ein Bild veröffentlicht hatte, das Trudeau vor 18 Jahren mit Turban und langem Gewand sowie braun geschminkter Haut zeigt, tauchte gestern auch noch ein Video auf. Darin ist Trudeau ebenfalls mit dunklem Make-up zu sehen. Trudeaus Partei bestätigte die Echtheit des Videos und erklärte, es zeige den Premierminister „Anfang der 90er Jahre“.

Schwarz-Weiß-Bild von Justin Trudeau mit dunkler Schminke und Turban
AP/The Canadian Press

Zu dem Foto hatte sich Trudeau bereits geäußert. Er habe mit seinem Auftritt in orientalischer Verkleidung „einen Fehler gemacht“, der ihm „zutiefst leid“ tue, sagte er. Aus heutiger Sicht sehe er ein, dass seine Verkleidung „rassistisch“ gewesen sei.

Die Veröffentlichung fällt mitten in den Wahlkampf in Kanada, wo am 21. Oktober ein neues Parlament gewählt wird. Das Blackfacing, bei dem dunkel geschminkte Weiße zum Beispiel auf der Bühne oder der Leinwand die Rollen von Schwarzen übernehmen, ist besonders in Nordamerika hoch umstritten.