Facebook kappt Zehntausende von Apps

Im Zuge seiner Bemühungen um einen besseren Datenschutz hat Facebook Zehntausende Apps verbannt. Es handelt sich um die vorläufige Konsequenz aus einer Untersuchung von Millionen von Apps, die der US-Internetkonzern nach dem Skandal um die Zweckentfremdung der Daten von Facebook-Nutzern durch die Firma Cambridge Analytica eingeleitet hatte.

Die Verbannung der Apps gilt in den meisten Fällen nur vorläufig, wie der für die Zusammenarbeit mit externen Partnern zuständige Facebook-Manager Ime Archibong gestern mitteilte. Die Maßnahme bedeute nicht in allen Fällen notwendigerweise, dass die Programme eine „Bedrohung“ für die Sicherheit der Daten darstellten.

In manchen Fällen sei der temporäre Ausschluss der Apps beschlossen worden, weil die Betreiber auf Informationsanfragen von Facebook nicht geantwortet hätten, erklärte Archibong. In einigen wenigen Fällen seien die Verbindungen zu Apps aber bereits definitiv gekappt worden. Zu den Gründen gehörten die unerlaubte Weitergabe von Daten an Dritte oder die Veröffentlichung von Daten in einer Weise, welche die Identität von Facebook-Nutzern nicht ausreichend schütze.

Für Trump-Wahlkampf aufgearbeitete Daten

Facebook hatte im Rahmen einer im Juli getroffenen Vereinbarung mit der US-Verbraucherschutzbehörde FTC zugesagt, die Überprüfungen von Apps zu verbessern. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass der Konzern wegen seiner Datenschutzverstöße eine Strafe von fünf Milliarden Dollar (4,5 Mrd. Euro) zahlt.

Die Beratungsfirma Cambridge Analytica hatte sich heimlich Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern besorgt und ausgewertet. Die Ergebnisse flossen unter anderem in den Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump. Die von Cambridge Analytica zweckentfremdeten Daten stammten von einer auf Facebook installierten App mit einem Persönlichkeitstest.