Vierter Korruptionsprozess gegen Argentiniens Ex-Präsidentin

Argentiniens ehemalige Präsidentin Cristina Kirchner steht ihr vierter Korruptionsprozess bevor. Untersuchungsrichter Claudio Bonadio wirft der 66-Jährigen vor, in ihrer Amtszeit insgesamt 160 Mio. Dollar (über 145 Mio. Euro) an Bestechungsgeldern für die Vergabe öffentlicher Aufträge an befreundete Unternehmer kassiert zu haben.

Cristina Fernandez de Kirchner
APA/AFP/Juan Mabromata

Zwischen 2007 und 2015 an Staatsspitze

Wann das neue Verfahren beginnt, steht derzeit noch nicht fest. Kirchner stand von 2007 bis 2015 an der Spitze des südamerikanischen Staats. Derzeit kandidiert die peronistische Mitte-links-Politikerin an der Seite ihres ehemaligen Regierungschefs Alberto Fernandez für das Amt der Vizepräsidentin. Meinungsumfragen sagen Fernandez bei der Präsidentschaftswahl am 27. Oktober einen Sieg über den liberalen Amtsinhaber Mauricio Macri voraus.

13 Ermittlungsverfahren laufen

Gegen Kirchner laufen 13 Ermittlungsverfahren wegen Korruption. Bereits in drei Fällen muss sie sich derzeit vor Gericht verantworten, darunter wegen Geldwäsche sowie der Veruntreuung von Geldern für den Straßenbau in ihrer Wahlhochburg Santa Cruz. Die Ex-Präsidentin weist alle Vorwürfe zurück. Sie sieht sich als Opfer politischer Verfolgung durch Macris Mitte-rechts-Regierung. Als Senatorin genießt sie derzeit parlamentarische Immunität und kann deshalb nicht festgenommen werden.