Megaprojekt zur Verbreitung von Säugetierarten in Europa

Biber, Wolf und Goldschakal sind in Europa auf dem Vormarsch. Auch Elche und Braunbären erobern regional neue Gebiete. Der Europäische Nerz dagegen verschwindet zunehmend von der Landkarte – und etliche Fledermausarten sind stark rückläufig. Die Verbreitung der Säugetiere und deren Lebensräume nimmt ein Großprojekt der Stiftung Europäische Säugetiere nun unter die Lupe.

Das Projekt erforscht, wie die rund 270 Säugetierarten aktuell in Europa verbreitet sind, und hält deren Vorkommen auf Karten fest. „Es ist ein Mammutprojekt“, sagte der Sekretär der Stiftung, Laurent Schley, in Luxemburg. Die Fläche, die kartiert werden soll, umfasse 11,5 Millionen Quadratkilometer in 42 Ländern, darunter auch Österreich. Die Ergebnisse sollen 2024 in einem rund 600 Seiten dicken Atlas erscheinen. „Es ist das weltweit größte Kartierungsprojekt für Säugetiere“, betonte der Biologe.

Das Besondere sei, dass 1999 bereits eine erste Ausgabe des Atlas erschien – wenn auch nur für etwa die Hälfte der Fläche. „Das ermöglicht uns jetzt einen Langzeitvergleich, auch im Zuge des Klimawandels“, sagte Schley. Er steuert mit neun weiteren Fachleuten das Projekt, das 73 nationale Koordinatoren einbindet. Die Informationen zur Verbreitung seien vor allem wichtig, um die Arten besser schützen zu können.