Schauspieler der Serie „Game of thrones“ Peter Dinklage
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Emmy Awards

„Game of Thrones“ räumt groß ab

Die Fantasyserie „Game of Thrones“ hat in der Nacht auf Montag bei der Verleihung der Emmy Awards in Los Angeles abgeräumt: als beste Dramaserie, Peter Dinklage als bester Nebendarsteller in einer Dramaserie – zusätzlich zu den zehn Trophäen, die sie bereits zuvor in Nebenkategorien erhalten hatte. Erst im Mai hatte sich das Epos nach acht erfolgreichen Staffeln von den Bildschirmen verabschiedet.

Das Publikum feierte die Schauspielerinnen und Schauspieler der HBO-Serie, die in den Jahren zuvor bereits 47 Auszeichnungen eingesammelt hatte. „Wir haben nur geschwitzt und wir haben nur gelacht“, sagte Dinklage in seiner Dankesrede. „Ich würde es sofort wieder machen.“

Produzent David Benioff wandte sich an den Autor der „Game of Thrones“-Bücher. „Das alles begann in dem wahnsinnigen Verstand von George R. R. Martin“, sagte Benioff und bedankte sich bei Martin, dessen Romanserie „Das Lied von Eis und Feuer“ die Grundlage der HBO-Fantasysaga bildeten. Bereits 2015 und 2016 hatte „Game of Thrones“, dessen Abschlussstaffel mit der Rekordanzahl von 32 Nominierungen in die Emmy-Verleihung gegangen war, je zwölf Auszeichnungen bekommen.

Phoebe Waller-Bridge gewann drei Preise

Die Ehrenrunde eines weiteren Publikumslieblings misslang jedoch: Die bereits vielfach Emmy-prämierte Comedy-Serie „Veep – Die Vizepräsidentin“ über eine skrupellose Spitzenpolitikerin mit unfähigem Team war im Mai nach sieben Staffeln zu Ende gegangen. Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus hat für ihre Rolle als Präsidentin Selena Meyer bis 2017 schon sechs Emmys gewonnen.

Phoebe Waller-Bridge mit drei Emmy Auszeichnungen
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Phoebe Waller-Bridge feierte gleich drei Erfolge

Sie hatte dann eine schwere Krebserkrankung überwunden und nach ihrer Genesung die nun zur Wahl stehende siebente und letzte Staffel abgedreht – aber bekam in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie“ zur großen Überraschung vieler Beobachterinnen und Beobachter in diesem Jahr keinen Emmy.

Stattdessen gewann die Newcomerin Phoebe Waller-Bridge, die mit „Fleabag“ der Konkurrenz von „Veep“ gleich auch noch den Preis als beste Comedy-Serie wegschnappte. „Jetzt wird es aber wirklich albern“, sagte Waller-Bridge in ihrer Dankesrede – nachdem sie insgesamt drei Trophäen, auch noch die für das beste Drehbuch, eingesammelt hatte.

Billy Porter gewinnt Award für Rolle in „Pose“

Zu den weiteren Gewinnern gehörten die Serien „Chernobyl“, „The Marvelous Mrs. Maisel“ und „Ozark“. Billy Porter gewann als erster offen homosexueller Mann in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie“ für seine Rolle des Moderators eines LGBTQ-Fashionballs in der Serie „Pose“.

Billy Porter mit dem Emmy auf der Bühne
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Als erster offen homosexueller Mann gewann Billy Porter in der Kategorie bester Hauptdarsteller

„Wieder einmal erleben wir, wie sich die Geschichte entfaltet. Der Emmy geht an Billy Porter“, sagte Schauspielerin Kerry Washington, bevor der 50-Jährige in Plateauschuhen, einem schwarzen Anzug mit glitzernden Streifen und einem Hut mit einer Krempe, die sich wie ein Flügel zur Seite erstreckte, auf die Bühne trat. „Die Kategorie ist Liebe, Leute, Liebe!“, sagte Porter zum Publikum, bevor er den verstorbenen Autor James Baldwin zitierte und sich bei seinem Ehemann bedankte.

Porter: „Mit echtem, authentischem Ich“ gewonnen

Wie Reuters berichtete, sagte der Schauspieler hinter der Bühne, er sei froh, dass er mit seinem „echten, authentischen Ich“ den Preis gewonnen hatbe „Mir wurde gesagt, dass ich mit dem, was ich bin, nie Erfolg haben werde. Punkt“, so Porter. „Das ist es, was sie mir gesagt haben. Ich habe ihnen nicht geglaubt.“

Die Emmys werden in rund 120 Kategorien von etwa 24.000 Mitgliedern der Television Academy vergeben. Bei der Gala, in diesem Jahr zum vierten Mal in der Geschichte ohne Moderator bzw. Moderatorin, stehen die Hauptkategorien im Mittelpunkt. Zusammengezählt mit den Nebenkategorien erhielt der Kabel-TV-Senders HBO mit 34 die meisten Trophäen, dahinter folgten der Streamingdienst Netflix mit 27, Amazon mit 15, National Geographic mit ach und der TV-Sender NBC mit sieben Preisen.