Keine Sanierung bei Thomas Cook Austria möglich

Der drittgrößte heimische Reiseveranstalter Thomas Cook Austria AG hat gestern beim Handelsgericht Wien Insolvenz beantragt. Eine Sanierung scheint unmöglich. „Eine Unternehmensfortführung wird nicht angestrebt“, teilte der Kreditschutzverband AKV heute Früh mit.

Das gesamte unternehmerische Vermögen solle liquidiert werden. „Im Hinblick auf die hohen Haftungen für die verbundenen Gesellschaften ist derzeit nicht davon auszugehen, dass eine Sanierung des Unternehmens wirtschaftlich möglich sein wird“, hieß es vonseiten der Gläubigerschützer.

Haftungen als Problem

Das Problem dürfte sein, dass der österreichische Ableger sehr hohe Haftungen und Bürgschaften für verbundene Unternehmen übernommen hat, die in der Konzerngruppe sind, heißt es in Branchenkreisen. Die Österreicher werden voraussichtlich auf diesen Haftungen sitzen bleiben.

In der letzten Bilanz der Thomas Cook Austria AG sind für 2018 laut AKV Verbindlichkeiten in Höhe von 36 Millionen Euro angegeben worden. Zum Aktivvermögen gehörten insbesondere Forderungen gegen verbundene Konzerngesellschaften, denen aber ebenfalls Verbindlichkeiten und Haftungen gegenüberstünden. „Es ist davon auszugehen, dass eine große Anzahl von ausländischen Gläubigern betroffen sein wird“, so der AKV. Dabei soll es um rund 15.000 Gläubiger gehen – hauptsächlich ausländische Hoteliers, wie Brancheninsider der APA sagten.

Ungewissheit bei Tiroler Hoteliers

Die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook hält die heimische Tourismuswirtschaft weiter in Atem. Die Auswirkungen sind unklar, weil viele Hoteliers in Tirol offenbar Verträge mit der bisher nicht insolventen Schweiz-Tochter von Thomas Cook haben.

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