Einige Verletzte bei starkem Erdbeben in Istanbul

Ein Erdbeben der Stärke 5,7 hat gestern die türkische Metropole Istanbul erschüttert. Nach Angaben der Erdbebenwarte lag das Zentrum des Bebens in Silivri westlich vom Istanbuler Stadtzentrum. Das Beben war am frühen Nachmittag vielerorts in der Stadt kurz, aber deutlich zu spüren. Zahlreiche Einwohner rannten in Panik auf die Straße, wo sie aus Angst vor weiteren Beben zunächst ausharrten.

Grafik zum Erdbeben in Istanbul
OSM/ORF.at

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, acht Menschen seien leicht verletzt worden. Zudem seien einige Gebäude beschädigt worden. Fernsehsender zeigten ein Minarett, dessen Spitze infolge des Erdbebens abgebrochen war. In Istanbul und den nahe gelegenen Provinzen Bursa und Yalova erhielten die Schüler nach dem Beben für den Rest des Tages schulfrei. Zahlreiche kleinere Nachbeben bis zur Stärke 4,4 wurden registriert.

Gefährdete Lage

Istanbul liegt nahe einer wichtigen tektonischen Bruchlinie. Am 17. August 1999 waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,4 in Izmit, Istanbul und anderen Orten mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen. In der 16-Millionen-Einwohner Metropole wird seit Langem ein starkes Erdbeben befürchtet. Experten warnen, dass viele Gebäude einem heftigen Erdstoß nicht widerstehen würden und die Stadt insgesamt unzureichend vorbereitet sei.

Insbesondere wird kritisiert, dass viele der Freiflächen, die ursprünglich für den Fall eines Erdbebens als Sammelpunkte ausgewiesen worden waren, in den vergangenen Jahrzehnten zugebaut wurden.