Frankreich öffnet künstliche Befruchtung für Singles

In Frankreich könnte bald auch lesbischen Paaren und unverheirateten Frauen eine künstliche Befruchtung erlaubt werden. Die Nationalversammlung stimmte heute dem Artikel zu, der Teil eines neuen Bioethikgesetzes ist.

55 Abgeordnete des Unterhauses des französischen Parlaments sprachen sich dafür aus, 17 dagegen. Gegen die Reform hatte es zuvor viel Kritik von katholischen Verbänden und Politikern aus dem rechten Spektrum gegeben.

Leihmutterschaft bleibt untersagt

Gesundheitsministerin Agnes Buzyn strebe eine endgültige Verabschiedung des Gesetzes vor Sommer kommenden Jahres an, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Es ist die erste große Gesellschaftsreform unter Präsidenten Emmanuel Macron, der seine Amtszeit vor knapp zweieinhalb Jahren begonnen hatte.

Bisher ist die künstliche Befruchtung in Frankreich nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Sie müssen verheiratet sein oder mindestens zwei Jahre zusammenleben. Buzyn hatte bereits im Sommer angekündigt, dass die Leihmutterschaft weiter verboten bleibe.