Huthis wollen Tausende Soldaten festgenommen haben

Die Huthi-Rebellen haben im Jemen eigenen Angaben zufolge Tausende Soldaten bei einer großangelegten Offensive gefangen genommen. Bei dem Einsatz im Südwesten des Bürgerkriegslandes an der Grenze zu Saudi-Arabien hätten sie auch viele Waffen und Hunderte bewaffnete Armeefahrzeuge in ihren Besitz gebracht, erklärte der Huthi-Militärsprecher Jahia Sari gestern laut einem Bericht des rebellennahen Fernsehsenders al-Masirah. „Das ist der größte Einsatz seit Beginn der Gewalt gegen unser Land“, sagte Sari, ohne Details zu nennen.

Laut dem Sprecher sollen drei Militäreinheiten in dem Angriff, der vor drei Tagen gestartet worden sein soll, „gefallen“ sein. Unter den Gefangen sollen zahlreiche Offiziere und Soldaten der saudischen Armee sein.

Keine Bestätigung aus Saudi-Arabien

Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben der Rebellen nicht. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das im Jemen gegen die Huthis kämpft, äußerte sich bisher nicht.

Im Jemen tobt seit Ende 2014 ein Konflikt, der das bitterarme Land nach UNO-Angaben in die aktuell schwerste humanitäre Krise weltweit gestürzt hat. Saudi-Arabien war im Frühjahr 2015 mit anderen arabischen Staaten in den Krieg im südlichen Nachbarland eingetreten. Das sunnitische Königreich will den Einfluss seines schiitischen Erzrivalen Iran, der die Huthis unterstützt, zurückdrängen.

Die Huthis beschießen regelmäßig Saudi-Arabien und hatten sich auch zu den Angriffen auf saudische Ölanlagen bekannt. Sie sehen darin eine Vergeltung für die saudischen Bombardierungen im Jemen.