Paris: Tausende nehmen Abschied von Chirac

Mit einer Trauerfeier in Paris haben die Franzosen Abschied von dem verstorbenen früheren Präsidenten Jacques Chirac genommen. Der Sarg des Ex-Staatschefs wurde heute Nachmittag in der Kathedrale Saint-Louis beim Invalidendom aufgebahrt, wo Tausende Menschen in einer Schlange darauf warteten, Chirac die letzte Ehre zu erweisen. Die Zeremonie fand im Beisein der Familie des Ex-Präsidenten statt und wurde mit religiösen Gesängen eröffnet.

Chirac war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Bis Samstag trugen sich rund 5.000 Menschen in ein Kondolenzbuch im Elysee-Palast ein. Chirac sei ein „großer Humanist“ gewesen, schrieb ein Besucher. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFOP, die die Zeitung „Journal du Dimanche“ veröffentlichte, erklärten die Befragten Chirac gemeinsam mit Charles de Gaulle zum besten Präsidenten der fünften Republik.

Chirac war von 1995 bis 2007 Präsident Frankreichs. Zuvor war er Premierminister des Landes und Bürgermeister von Paris. Während seiner Präsidentschaft von 1995 bis 2007 setzte er auf eine enge Partnerschaft mit Deutschland. Zusammen mit dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lehnte er 2003 eine Beteiligung am Irak-Krieg der USA ab.