US-Repräsentantenhaus lädt Trumps Anwalt Giuliani vor

In den USA nehmen die Demokraten in der Ukraine-Affäre auch den persönlichen Anwalt von Präsident Donald Trump ins Visier. Rudy Giuliani sei vorgeladen worden, teilten die drei Ausschüsse für Geheimdienste, Auswärtige Angelegenheiten und Aufsicht gestern mit. Zudem wurde eine rechtlich verbindliche Aufforderung, Dokumente zu übermitteln, ausgestellt.

Giuliani habe im Fernsehen zugegeben, dass er als persönlicher Anwalt des Präsidenten die ukrainische Regierung aufgefordert habe, gegen den ehemaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden vorzugehen, hieß es in einer Mitteilung der Ausschussvorsitzenden. Sie setzten Giuliani eine Frist bis 15. Oktober.

Trump hat in dem im Zentrum der Affäre stehenden Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski angekündigt, Giuliani werde sich an ihn wenden. Der US-Präsident hatte Selenski gebeten, bei Ermittlungen gegen Hunter Biden, den Sohn des aussichtsreichsten Herausforderers bei der US-Präsidentenwahl im kommenden Jahr, Joe Biden, zusammenzuarbeiten. Die oppositionellen Demokraten werfen Trump vor, belastendes Material gegen Joe Biden zu suchen.

Trump attackiert Whistleblower erneut

Trump versuchte unterdessen weiter, den Hinweisgeber in der Ukraine-Affäre in Verruf zu bringen. Auf Twitter bezeichnete er die Beschwerde des Whistleblowers als „Fake“. „Der Whistleblower wusste fast nichts“, so Trump gestern. Die Beschreibung des Telefonats beruhe auf Informationen aus zweiter Hand und sei „ein Betrug“.

Ein anonymer Geheimdienstmitarbeiter hatte im August Beschwerde bei einer internen Kontrollbehörde eingelegt und damit losgetreten, was für Trump in einem Amtsenthebungsverfahren münden könnte.