Ukraine ermittelt gegen Ex-Generalstaatsanwalt

Die Ukraine hat Ermittlungen wegen möglichen Amtsmissbrauchs gegen Ex-Generalstaatsanwalt Juri Luzenko eingeleitet, der auch in der Ukraine-Affäre um US-Präsident Donald Trump eine Rolle spielt. Luzenko werde verdächtigt, „illegales Glücksspiel begünstigt“ zu haben, sagte eine Sprecherin der staatlichen Ermittlungsbehörde heute. Die Ermittlungen seien auf Betreiben ukrainischer Abgeordneter eingeleitet worden.

Luzenko, der sich derzeit in London aufhält, wies die Vorwürfe zurück. Bereits vergangene Woche sagte er, die Vorwürfe seien „manipulativ und unwahr“. Luzenko war im August entlassen worden. In der Affäre rund um ein Telefonat Trumps mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenski tauchte sein Name nun wieder auf.

Treffen mit Trumps Anwalt

In dem Gespräch am 25. Juli drängte der US-Präsident Selenski zu Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber und früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden sowie dessen Sohn. Während des Telefonats soll Trump Luzenko als guten Staatsanwalt gelobt und sich dafür ausgesprochen haben, dass dieser im Amt bleibt. Wenige Wochen später wurde er jedoch von Selenski entlassen. Luzenko hatte angegeben, er habe sich mit Trumps Anwalt Rudy Giuliani getroffen, aber keine Anhaltspunkte für Ermittlungen gegen Biden und dessen Sohn gesehen.

Joe Biden hatte sich 2015 für die Entlassung von Luzenkos Vorgänger Viktor Schokin eingesetzt, die ein Jahr danach auch erfolgte. Trump deutete das als manipulativen Akt, mit dem Biden seinen Sohn schützte. Biden begründete sein Vorgehen allerdings mit dem Anliegen der Korruptionsbekämpfung – Schokin stand selber unter Korruptionsverdacht.