KHM-„Posse“: Heimische Direktoren fordern Haag

In der Causa Kunsthistorisches Museum (KHM) Wien hat sich der Verband der heimischen Museen nun in einem offenen Brief an Kulturminister Alexander Schallenberg gewandt. Darin fordern die Museumsdirektorinnen und -direktoren, nach der kurzfristigen und völlig überraschenden Absage des als neuer Direktor bestellten Deutschen Eike Schmidt die derzeitige interimistische Leiterin Sabine Haag wieder zur definitiven KHM-Direktorin zu bestellen.

Es sei für „den Erhalt der hohen internationalen Reputation der österreichischen Museen und Sammlungen“ nötig, der „nunmehrigen Posse um die Bestellung der wissenschaftlichen Geschäftsführung des Kunsthistorischen Museums Wien ein konsequentes Ende“ zu setzen.

„Nicht hinter juristischen Formalitäten verstecken“

Die Regierung solle sich nicht hinter „juristischen Formalitäten“ verstecken und die Position nicht neu ausschreiben. Vielmehr sollte die Entscheidung der Jury der letzten Ausschreibung als Grundlage für die Bestellung herangezogen werden. Von dieser Jury sei Haag „zweitgereiht, wenn nicht sogar als gleichrangig vorgeschlagen“ worden.

In dem Schreiben wird zudem darauf verwiesen, dass Haag bei der Entscheidung des damaligen Kulturministers Thomas Drozda (SPÖ) darauf verzichtet habe, die Entscheidung wegen Verletzung des Gleichbehandlungsgebots zu bekämpfen.