Wahlplakate NR-Wahl 2019
ORF.at/Christian Öser
Zwischenstand

Kurz vor Kickl und Hofer bei Vorzugsstimmen

Bei den bundesweit angetretenen Kandidaten und Kandidatinnen hat ÖVP-Chef Sebastian Kurz bei Weitem die meisten Vorzugsstimmen erhalten. Laut dem bisher veröffentlichten Zwischenstand in sieben Ländern führt Kurz mit 129.532 Stimmen. Herbert Kickl (FPÖ) kommt auf 58.158 und liegt damit vor FPÖ-Chef Norbert Hofer (23.620).

Die endgültige Bilanz veröffentlicht das Innenministerium am 16. Oktober nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde. Da die Wahlbehörden in Wien und dem Burgenland mit der Veröffentlichung der bundesweiten Vorzugsstimmen bis dato auf sich warten ließen, liegen bisher nur die Zahlen für sieben Bundesländer vor.

Laut APA-Berechnungen liegt Kurz hier nicht nur uneinholbar, sondern auch mehr als deutlich voran. Fast die Hälfte seiner Stimmen lukrierte der ÖVP-Spitzenkandidat mit 61.339 Stimmen in Niederösterreich, dahinter kommen Tirol (19.605) und Oberösterreich (14.199). Da er allein mit den bisher erreichten 129.532 die Hürde von sieben Prozent der auf seine Partei entfallenden Stimmen (also über 125.259) übersprungen hat, wäre Kurz vorgereiht worden. Da er aber ohnedies Listenerster ist, kommt das nicht infrage.

Hofer beklagt zweiten Hofer-Kandidaten

Bei den Freiheitlichen hat Kickl von den bisher ausgewerteten Ländern bisher den meisten Zuspruch in Niederöstereich (17.838) und Oberösterreich (11.535) erhalten. Er liegt dort weit vor seinem Parteichef Hofer, der in Niederösterreich 7.901 Vorzugsstimmen bekam und in Oberösterreich rund ein Viertel des Zuspruchs von Kickl (3.074).

Grafik zu Vorzugsstimmen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Hofer hatte jedoch bereits tags zuvor beklagt, dass eine erkleckliche Anzahl seiner Vorzugsstimmen ungültig seien, weil es auf der freiheitlichen Bundesliste noch einen Kandidaten mit demselben Familiennamen gab. Stimmzettel, die lediglich „Hofer“ als Vorzugsstimme auswiesen, seien somit als ungültig gewertet worden, so die Kritik. Interessant ist, dass Kickl sogar ohne Wien und Burgenland Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache überholt hat, der bei der Nationalratswahl 2017 41.479 Vorzugsstimmen holte.

Kogler vor Rendi-Wagner und Meinl-Reisinger

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kommt in den sieben Ländern insgesamt auf 12.911 Vorzugsstimmen, die meisten davon mit 4.830 aus Niederösterreich. Bemerkenswert ist aber, dass der Salzburger SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete, der auf Platz 134 der Bundesliste kandidierte, bisher 7.390 Stimmen bekam. In den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich und Tirol überholte er sogar die Parteichefin.

SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner
APA/Helmut Fohringer
SPÖ-Chefin Rendi-Wagner erhielt in sieben Bundesländern knapp 13.000 Vorzugsstimmen

Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler hat in den sieben Ländern insgesamt 16.086 „persönliche“ Stimmen eingesammelten. Neben Niederösterreich (4.000) kamen die meisten mit 4.033 aus Koglers Heimatbundesland, der Steiermark. Im Ranking der Spitzenkandidaten machte NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger mit 8.576 Stimmen den fünften Platz vor JETZT-Frontmann Peter Pilz (2.652).