Opioidkrise in USA: Sackler-Familie soll Milliarden verdient haben

Die Eigentümerfamilie des im Zentrum der Opioidkrise stehenden Pharmakonzerns Purdue Pharma soll nach Erkenntnissen von US-Staaten Milliarden an dem Unternehmen verdient haben. An die Sackler-Familie sollen in einem nicht näher genannten Zeitraum zwischen zwölf und 13 Milliarden Dollar ausgeschüttet worden sein, geht aus gestern veröffentlichten Unterlagen hervor.

Packung OxyContin der Firma Purdue Pharma
Reuters/George Frey

Das ist deutlich mehr als die bisher geschätzten vier Milliarden Dollar. In den USA sind nach Behördenangaben zwischen 1999 und 2017 fast 400.000 Menschen an den Folgen von Opioidmissbrauch gestorben. Purdue – das im September Gläubigerschutz beantragte – sieht sich mit mehr als 2.000 Klagen von Städten, Bezirken und Staaten konfrontiert. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Opioidkrise befeuert zu haben. Der Oxycontinhersteller und andere Firmen sollen in aggressiven Marketingkampagnen die Risiken süchtigmachender Schmerzmittel bei längerem Gebrauch verharmlost haben. Purdue und die Eigentümerfamilie Sackler weisen das zurück.

Gegen einen Vergleich mit Purdue sperren sich unter anderem Massachusetts, New York und Connecticut, die von der Eigentümerfamilie Sackler mehr von deren eigenem Geld erwarten. Die Sacklers, die bei einem Vergleich die Kontrolle über Purdue in den USA abgeben würden, hatten zunächst drei Milliarden Dollar in bar und zusätzliche 1,5 Milliarden Dollar oder auch mehr durch den möglichen Verkauf ihrer Firma Mundipharma in Aussicht gestellt.