Massenproteste in Bolivien vor Wahl

Zwei Wochen vor der Präsidentenwahl in Bolivien haben Hunderttausende gegen Amtsinhaber Evo Morales demonstriert. Sie warfen ihm eine zu zögerliche Haltung bei der Bekämpfung von Buschbränden vor, durch die eine Fläche, die mehr als halb so groß wie Österreich ist, abgebrannt ist. Während des Zugs durch Boliviens größte Stadt Santa Cruz am Freitagabend forderten die Demonstrierenden, Morales bei der Wahl am 20. Oktober abzustrafen.

Proteste in Bolivien
Reuters/

Die Veranstalter sprachen von bis zu 1,5 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Behörden nannten keine Zahlen. Ein Lokalreporter ging von etwa 350.000 Demonstranten aus.

Morales will keine Unterstützung aus dem Ausland

Morales weigert sich, wegen der Flächenbrände den Katastrophenzustand auszurufen und so den Weg für internationale Unterstützung bei der Bekämpfung des Feuers zu ebnen. Der sozialistische Präsident argumentiert, das würde die Möglichkeit ausländischer Einmischung in eine innere Angelegenheit eröffnen.

Umfragen zufolge könnte die Wahl so knapp ausgehen, dass Morales in eine Stichwahl gegen seinen ärgsten Rivalen Carlos Mesa ziehen muss, einem wirtschaftsfreudlicheren Ex-Präsidenten.