Philippa Strache
APA/Hans Klaus Techt
FPÖ

Kein NR-Mandat für Philippa Strache

Die Ehefrau des früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, Philippa Strache, wird nicht Nationalratsabgeordnete. Justizsprecher Harald Stefan zieht über die Landesliste ins Parlament ein, wie am Montag in einer Vorstandssitzung der Wiener FPÖ entschieden wurde. Somit reicht Straches dritter Listenplatz nicht für ein Mandat, der FPÖ stehen auf Landesebene nur zwei Mandate zu.

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp berichtete am Abend in einer kurzen Stellungnahme über das Ergebnis. Er sprach von „Aufklärungsbedarf“ bezüglich Philippa Strache. Es gebe Vorwürfe, „die von anonymer Seite erhoben wurden“, so Nepp. Die FPÖ wolle „interne und externe Aufklärung. Bis dahin kann Philippa Strache kein Mandat von Wien erhalten“, sagte Nepp. Die FPÖ verlor in der Bundeshauptstadt 8,5 Prozentpunkte. Mit nur mehr 12,8 Prozent verlor sie auch drei der früher sieben Mandate. Stefan stand in der Landesliste vor Strache. Im Wahlkreis Wien-Süd hatte er darüber hinaus ein Grundmandat errungen. Weil er dieses nicht annimmt, kommt Strache nicht zum Zug. Statt Stefan zieht Ricarda Berger über das Regionalwahlmandat ein.

Die Mandatarinnen und Mandatare der FPÖ Wien im neuen Nationalrat sind damit Dagmar Belakowitsch, Stefan, Berger und der ehemalige Dritte Nationalratspräsident Martin Graf, der ebenfalls über ein Grundmandat im Wahlkreis Wien-Nord einzieht – mehr dazu in wien.ORF.at.

Kein NR-Mandat für Philippa Strache

Die Ehefrau des früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, Philippa Strache, wird nicht Nationalratsabgeordnete, entschied die FPÖ am Montag.

Nepp: „Keine leichte Entscheidung“

„Es war keine leichte Entscheidung“, dass Strache kein Nationalratsmandat bekommt, versicherte Landesparteichef Nepp am Montag nach dem Parteivorstand. Er berichtete von „guten Gesprächen“ trotz der Tatsache, dass es in Wien „massive Verluste“ bei der Nationalratswahl gegeben habe.

In einer Aussendung hielt die Landespartei fest, mit der Entscheidung „Verantwortung gegenüber der freiheitlichen Wählergemeinde mit besonderer Sorgfalt wahrzunehmen“. Daher habe sich der Landesparteivorstand Wien dafür ausgesprochen, dass bis zur Klärung der im Raum befindlichen Vorwürfe keine Zuteilung des Mandates an Strache stattfinde.

„Damit folgen wir auch einer starken Willensbildung des Bundesparteivorstandes“, wurde betont. Gleichzeitig wurde versichert, dass sich die Wiener FPÖ in diesem Zusammenhang entschieden gegen „jede Vorverurteilung durch Medien oder politische Gegner“ ausspreche.

Aufregung über angebliches 9.500-Euro-Gehalt

Strache war nach der „Ibiza-Affäre“ – und dem Rücktritt ihres Mannes – auf die Liste gehievt worden. Ihr möglicher Wechsel ins Parlament hatte jedoch zuletzt für heftige parteiinterne Diskussionen gesorgt. In der Kritik stand vor allem ihr Gehalt. Sie soll, so wurde kolportiert, monatlich 9.500 Euro bezogen haben.

Philippa und Heinz-Christian Strache
GEPA/Walter Luger
Philippa und Heinz-Christian Strache

Gegen die Aufnahme von Strache in den freiheitlichen Parlamentsklub hatte sich zuletzt auch Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner ausgesprochen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Mitglied wird“, sagte der Vizeparteichef zum Nachrichtenmagazin „profil“ – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Strache stellt Parteigründung in den Raum

Das Ehepaar Strache hat die Entscheidung der FPÖ bisher nicht kommentiert. Auf seiner Facebook-Seite stellte Heinz-Christian Strache aber die Gründung einer eigenen Partei in den Raum. Er teilte auf Facebook einen Artikel der – einst von Exilchinesen in New York gegründeten – Zeitung „Epochtimes“ über gute Chancen einer Strache-Partei.

Unter dem Titel „Totgesagte leben länger: Strache-Partei könnte es auf Anhieb in den Nationalrat schaffen“ berichtete das Medium über eine im Lauf des Tages von der Gratiszeitung „Heute“ veröffentlichte Umfrage. Darin sieht Unique Research ein Potenzial von 16 Prozent bzw. fünf Prozent sicherer Wähler für eine solche FPÖ-Abspaltung.