I: Gericht stoppt Da-Vinci-Leihgabe für Louvre

Ein Verwaltungsgericht in Venedig suspendiert vorerst die geplante Leihgabe des „Vitruvianischen Menschen“ an den Pariser Louvre. Das Gericht nahm einen entsprechenden Antrag des Kulturschutzverbands Italia Nostra an, der sich dagegen wehrte, dass die berühmte Zeichnung Leonardos nach Frankreich zieht.

„Vitruvianischer Mensch“ von Leonardo Da Vinci
Public Domain

Das Verwaltungsgericht wird erst am 16. Oktober einen endgültigen Beschluss bezüglich der Leihgabe fällen. Der zu Leonardo da Vincis Schlüsselwerken zählende „Vitruvianische Mensch“ sorgte bereits zuvor für bilaterale Verstimmungen zwischen Italien und Frankreich. Erst am 24. September hatten sich der italienische Kulturminister Dario Franceschini mit seinem französischen Amtskollegen Franck Riester auf die Leihgabe geeinigt.

Höhepunkt von Gedenkjahr

Angesichts der Feierlichkeiten anlässlich des 500. Todestags von Da Vinci hätte der „Vitruvianische Mensch“ acht Monate lang dem Louvre geliehen werden sollen. Die Zeichnung Leonardos, die auf Italiens Ein-Euro-Münzen zu sehen ist, hätte im Louvre im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden sollen, die am 24. Oktober eröffnet wird. Dafür hätte Italien einige im Louvre ausgestellte Raffael-Werke erhalten sollen, die ab März 2020 im Ausstellungskomplex „Scuderie del Quirinale“ in Rom gezeigt werden sollen.

Der Renaissancekünstler Da Vinci ist am 2. Mai 1519 im französischen Amboise gestorben. Im Mai hatten Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und der italienische Präsident Sergio Mattarella bei einer Zeremonie zum Todestag die Freundschaft beider Länder beschworen. Die bis zum 24. Februar laufende Retrospektive ist der finale Höhepunkt eines zuvor allein in Italien mit zahllosen Ausstellungen gespickten Da-Vinci-Gedenkjahrs.