Powell: Fed muss geldpolitische Schritte erklären

Die von US-Präsident Donald Trump wegen ihrer Zinspolitik stark kritisierte Fed steht aus Sicht von Notenbankchef Jerome Powell in der Pflicht, der Öffentlichkeit ihre Schritte zu erläutern. Der Kongress garantiere der Fed „erheblichen Schutz“ vor kurzfristigem politischem Druck, sagte er heute auf einer Veranstaltung in Kansas City.

Daher müsse sie auch „klar erklären“, was sie tue und warum. „Und wir haben eine Verpflichtung, aktiv die Bevölkerung einzubeziehen, der wir dienen, sodass sie und ihre gewählten Vertreter uns zur Rechenschaft ziehen können“, fügte er hinzu.

Trump pocht auf Zinssenkung

Jüngst hatte Trump, der Ende 2020 seine Wiederwahl anstrebt, die US-Währungshüter erneut unter Hinweis auf die niedrige Inflation zu einer deutlichen Zinssenkung gedrängt. Hinter seinen Forderungen dürfte auch die Sorge stehen, dass sich die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft im heraufziehenden Wahlkampf eintrüben könnte.

Wegen des Handelsstreits mit China und der schwächeren Weltwirtschaft hat die Industriestaaten-Organisation OECD ihre Prognose für das US-Wachstum 2020 bereits auf 2,0 von bisher 2,3 Prozent gesenkt. Trump strebt dagegen mindestens drei Prozent an.

Die Fed hatte zuletzt im September ihren Leitzins auf die Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent heruntergesetzt. Powell hat bereits Bereitschaft zu einer weiteren Zinssenkung signalisiert. Experten gehen derzeit davon aus, dass die Fed Ende Oktober zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Zinsen herabsetzt.