EU streicht Schweiz von grauer Liste der Steueroasen

Die EU-Finanzminister haben heute in Luxemburg die Schweiz definitiv von der grauen Liste der Steueroasen gestrichen. Die Schweiz habe „vor Ablauf der Frist alle erforderlichen Reformen durchgeführt“, heißt es in einer Aussendung.

Damit kann ein Schlussstrich unter den Steuerstreit Schweiz – EU gezogen werden. Dieser hatte vor über zehn Jahren begonnen. Nach der Finanzkrise waren die Schweizer Steuerprivilegien für ausländische Unternehmen ins Visier der EU und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geraten.

Kritik in fünf Bereichen

Die EU kritisierte fünf Steuerregime – auf kantonaler und auch auf eidgenössischer Ebene – als diskriminierend und wettbewerbsverzerrend, da ausländische Unternehmen im Vergleich zu inländischen privilegiert besteuert wurden.

Der erste Versuch, in der Schweiz neue Regeln für die Unternehmensbesteuerung einzuführen, scheiterte 2017. Als Folge der daraus resultierenden Verzögerung landete die Schweiz auf der grauen EU-Liste der Steueroasen.