Großer Österreichischer Staatspreis an Larcher verliehen

Der Innsbrucker Komponist und Pianist Thomas Larcher ist gestern Abend im Bundeskanzleramt mit dem Großen Österreichischen Staatspreis geehrt worden. Kulturminister Alexander Schallenberg nannte den Preisträger „einen der bedeutendsten österreichischen Künstler“, dessen Werk „weit über die Grenzen der Musik hinaus“ reiche: „Ihre Musik inspiriert uns.“

Komponist Thomas Larcher
APA/Hans Punz

„Seine Musik bewegt sich auf gefährlichen Routen, er hat seine eigene Handschrift entwickelt und lässt sich keinen gängigen Trends unterordnen“, sagte Kunstsenatspräsident Josef Winkler. Er erinnerte daran, dass der mit 30.000 Euro dotierte Staatspreis die höchste Kulturauszeichnung der Republik sei. Doch es geht noch höher: „Peter Handke hat (1987, Anm.) den Großen Österreichischen Staatspreis auch bekommen, und jetzt haben wir – wenn ich das so sagen darf – einen Nobelpreisträger.“

„Ganzer Kosmos menschlicher Gefühle“

Die Laudatio bei der Feier, an der auch der Tiroler Landhauptmann Günther Platter (ÖVP) teilnahm, hielt der niederländische Musikwissenschaftler Kees Vlaardingerbroek. "Larchers Musik umfasst den ganzen Kosmos der menschlichen Gefühle. „Larcher ist einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit“, versicherte der Laudator, der sich auch über die sichtbare Anerkennung Österreichs für dieses einzigartige Werk freute. In diesem Falle gelte das alte Diktum nicht, wonach der Prophet im eigenen Land nichts wert sei.

Geboren wurde Larcher am 16. September 1963 in Innsbruck. Er studierte in Wien Komposition und Klavier und machte sich zu Beginn seiner Laufbahn als Interpret zeitgenössischer Werke einen Namen. Erste eigene Kompositionen folgten ab Ende der 1980er mit Werken wie „Naunz“ für Klavier.

Aber auch dem großen Format hat sich Larcher immer wieder gewidmet – 2011 wurde etwa das große Orchesterwerk „Red and Green“ vom San Francisco Symphony Orchestra uraufgeführt. Seine erste Oper „Das Jagdgewehr“ kam im Vorjahr als Auftragsarbeit der Bregenzer Festspiele zur Uraufführung.