Amnesty prangert Folter von Aktivist Fattah in Ägypten an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat nach der neuen Inhaftierung des bekannten ägyptischen Demokratieaktivisten Alaa Abdel Fattah schwere Foltervorwürfe gegen die Sicherheitskräfte erhoben. Gefängniswärter hätten dem Blogger die Augen verbunden, ihn ausgezogen, geschlagen, getreten, bedroht und beschimpft, so Amnesty gestern.

Archivbild von Alaa Abdel-Fattah aus dem Jahr 2014
AP/Nariman El-Mofty

Ein Polizist habe dem 37-Jährigen gesagt, er werde den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen. Ein Vertreter der Sicherheitsbehörden habe dem Demokratieaktivisten weitere Folter angedroht, sollte er die Misshandlungen publik machen.

Auch Anwalt soll misshandelt worden sei

Die Folter an Fattah zeige die „extreme Brutalität“ der ägyptischen Behörden beim Vorgehen gegen die Opposition, so Amnesty International. Regierungsgegner sollten so eingeschüchtert werden. Die Menschenrechtsorganisation warf den ägyptischen Behörden zudem vor, Fattahs Anwalt misshandelt zu haben.

Fattah, der auch als „Ikone“ des „arabischen Frühlings“ 2011 bezeichnet wird, saß bis März eine fünfjährige Haftstrafe wegen des Verstoßes gegen ein Demonstrationsverbot ab. Er wurde dann unter strengen Auflagen freigelassen, im September aber erneut inhaftiert.