Attentäter von Halle gesteht Tat und antisemitisches Motiv

Der Attentäter von Halle in Deutschland hat den rechtsextremen Hintergrund seiner Tat gestanden. In einer mehrstündigen Vernehmung habe Stephan B. ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für seinen Anschlag angegeben, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft heute in Karlsruhe. Der 27-Jährige habe „sehr umfangreich“ ausgesagt.

B. sitzt in Untersuchungshaft, ein Ermittlungsrichter erließ gestern einen Haftbefehl gegen ihn. Er soll am Mittwoch in Halle an der Saale einen 20 Jahre alten Mann und eine 40 Jahre alte Frau erschossen und zwei weitere Menschen durch Schüsse schwer verletzt haben. Zudem versuchte er nach den Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft in der Synagoge von Halle während eines Gottesdienstes ein „Massaker“ anzurichten.

Verteidiger sieht Verschwörungstheorien als Auslöser

Der Verteidiger von B., Hans-Dieter Weber, sieht in dem Hang seines Mandanten zu Verschwörungstheorien den Auslöser der Bluttat. „In seinem Weltbild ist es halt so, dass er andere verantwortlich macht für seine eigene Misere“, sagte Weber dem SWR. Das sei letztendlich der Auslöser für sein Handeln.

Bereits zuvor waren über B. mehr Details bekanntgeworden. Es zeichnet sich ab, dass sein Profil sehr an andere rechtsextreme Mörder erinnert. Er wird als zurückgezogener Eigenbrötler beschrieben, er vertritt antisemitische und frauenfeindliche Ansichten. Er streamte seine Taten wie der Attentäter von Christchurch im März und verfasste wie der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik ein wirres Manifest.

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