Halle-Terroranschlag: Suche nach möglichen Unterstützern

Nach dem Terroranschlag in der deutschen Stadt Halle an der Saale steht für die Ermittler die Frage im Fokus, ob der Täter Unterstützer hatte. Das teilte das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) gestern mit. „Die weiteren Ermittlungen werden sich insbesondere mit der Frage befassen, ob neben Stephan B. weitere Personen in die Tat oder deren Vorbereitung eingebunden waren“, hieß es. Das BKA hatte die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls von der örtlichen Polizei in Halle übernommen.

Derzeit arbeiten mehr als 150 Einsatzkräfte an dem Fall. Beamte des polizeilichen Staatsschutzes und die BKA-Tatortgruppe seien in Halle an Ort und Stelle. Neben eigenen Experten für Waffen, Sprengstoff und IT-Forensik kann das BKA auch auf Unterstützung der europäischen Polizeibehörde Europol zurückgreifen.

Trauerkundgebung in Halle

In Halle haben unterdessen mehrere hundert Menschen der Opfer des Terroranschlags gedacht. Der Abschluss einer Wahlkampfveranstaltung zur Oberbürgermeisterwahl auf dem Marktplatz wurde abgesagt, stattdessen gab es dort am Nachmittag eine Kundgebung des Bündnisses „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“. Am frühen Abend standen zudem etliche Menschen mit Kerzen an der Synagoge.

Trauernde mit Kerzen vor der Synagoge in Halle
AP/Jens Meyer

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haselhoff (CDU) sagte: „Wir wollen ein Zeichen setzen dafür, dass wir nicht nur gemeinsam zusammenstehen in dieser Gesellschaft, sondern es geht auch darum, dass jeder Gläubige und alle Gläubigen – egal, welcher Religion sie angehören – sicher ihre Gottesdienste und ihre Religion feiern und auch ausüben können.“

Attentäter gesteht Tat und antisemitisches Motiv

Der Attentäter legte in einer mehrstündigen Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab. Er habe auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für seinen Anschlag angegeben, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Der 27-Jährige habe „sehr umfangreich“ ausgesagt. Er hatte am Mittwoch mit mehreren Kilo Sprengstoff und selbst gebastelten Waffen versucht, in die Synagoge zu gelangen. Als das scheiterte, erschoss er vor dem Gotteshaus eine 40 Jahre alte Frau und wenig später den 20-Jährigen am Dönerimbiss.

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