Deutsche Regierung gegen Verschlüsselung von Facebook-Chats

Die deutsche Regierung spricht sich einem Bericht zufolge gegen die Pläne von Facebook für eine bessere Verschlüsselung seiner Messengerprodukte aus. Es werde „eine Schwächung der Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung schwerer Gefahren“ befürchtet, heißt es in einer Stellungnahme des Innenministeriums für die „Welt am Sonntag“. Das Ministerium teile entsprechende Bedenken der USA, Großbritanniens und Australiens, hieß es.

Facebook will für alle seine Messengerdienste die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einführen. Das bedeutet, dass die Nachrichten nur vom Sender und vom Empfänger gelesen werden können. Bei WhatsApp, das zu Facebook gehört, gilt diese Art der Verschlüsselung bereits. Künftig soll es sie etwa auch beim Facebook-Messenger geben.

„Hintertür gefährdet Privatsphäre und Sicherheit“

Anfang Oktober hatten sich die Regierungen der USA, Großbritanniens und Australiens gegen das Vorhaben gestellt. Die Kommunikation der Nutzerinnen und Nutzer dürfe nicht so stark verschlüsselt sein, dass Ermittler diese im Bedarfsfall nicht lesen könnten, hieß es in einem gemeinsamen Schreiben. Es gehe um „den Schutz unserer Bürger“.

Facebook reagierte ablehnend. Zwar wolle der Konzern mit den Behörden zusammenarbeiten, sagte ein deutscher Sprecher der Zeitung. Jedoch würden Versuche von Regierungen, eine „Hintertür“ einbauen zu lassen, „vehement“ abgelehnt. „Denn diese würde die Privatsphäre und Sicherheit von Menschen auf der ganzen Welt gefährden.“