Angriffe auf Mahnmale für NSU-Opfer in Deutschland

Die Gedenkorte für Opfer der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in Deutschland werden einem Zeitungsbericht zufolge immer wieder attackiert. In fünf der acht Städte mit Mahnmalen für NSU-Opfer sei es zur Schändung der Gedenkorte gekommen, teils sogar mehrfach, berichtet die „Welt am Sonntag“. Täter seien bisher nicht ermittelt worden.

Den Städten Dortmund, Hamburg und München waren laut „Welt am Sonntag“ keine Attacken bekannt. In Köln, wo der NSU zwei Bomben zündete, gibt es kein Mahnmal.

Seehofer: Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte dem Blatt, die Schändungen der Mahnmale seien „ein Schlag ins Gesicht der Hinterbliebenen, den unsere Gesellschaft nicht hinnehmen darf“. Der Staat müsse entschieden gegen jede Form von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen.

Die Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hatten im September 2000 den türkischen Blumenhändler Enver Simsek in Nürnberg erschossen. Der Mord an dem Familienvater war der Auftakt der Mordserie des Nationalsozialistischem Untergrunds an neun Menschen mit Migrationshintergrund und einer Polizistin.