Hunter Biden legt Posten bei chinesischer Firma nieder

Hunter Biden, der Sohn des früheren US-Vizepräsidenten Joe Biden, ist von seinem Vorstandsposten in China zurückgetreten. Nachdem er monatelang zu Korruptionsvorwürfen geschwiegen hatte, teilte Biden gestern über seinen Anwalt mit, dass er zum 31. Oktober aus dem Vorstand des chinesischen Unternehmens ausscheide.

„Geschäfte unabhängig ausgeübt“

„Hunter hat seine Geschäfte unabhängig ausgeübt“, sagte sein Anwalt George Mesires. „Er hielt es nicht für angebracht, sie mit seinem Vater zu besprechen – und er tat das auch nicht.“ Außerdem gab Hunter Biden das Versprechen ab, nicht für ein ausländisches Unternehmen zu arbeiten, sollte sein Vater Joe Biden 2020 zum Präsidenten gewählt werden.

Bereits im April hatte Hunter Biden sein Engagement beim ukrainischen Energieunternehmen Burisma nach fünf Jahren beendet. „Trotz umfangreicher Prüfung hat zu keinem Zeitpunkt eine Strafverfolgungsbehörde, weder im In- noch im Ausland, behauptet, dass sich Hunter zu irgendeinem Zeitpunkt während seiner fünfjährigen Amtszeit eines Fehlverhaltens schuldig gemacht hat“, sagte Mesires.

US-Präsident Donald Trump wirft Biden vor, Ermittlungen gegen ein ukrainisches Unternehmen mit Geschäftsverbindungen zu Bidens Sohn Hunter behindert zu haben. Beweise blieb Trump schuldig. Es dürfte sich bei den Behauptungen Trumps um die Übernahme einer Verschwörungstheorie handeln.

Joe Biden hat Umfragen zufolge die besten Chancen, bei den Demokraten für die Präsidentschaftswahl 2020 aufgestellt zu werden. Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski in einem Telefonat zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Biden ermuntert. Die US-Demokraten werfen Trump vor, in der Affäre die Macht seines Amtes missbraucht zu haben. Das löste die Ermittlungen zum Amtsenthebungsverfahren gegen Trump aus.