Booker-Literaturpreis an Autorinnen Evaristo und Atwood

Der britische Booker-Literaturpreis geht in diesem Jahr ausnahmsweise an zwei Autorinnen. Ausgezeichnet wurden die Britin Bernardine Evaristo und die Kanadierin Margaret Atwood, wie die Jury gestern in London mitteilte. Evaristo wurde für ihr Buch „Girl, Woman, Other“ ausgezeichnet. Margaret Atwood bekam den Preis für den Roman „The Testaments“ („Die Zeuginnen“). Noch ehe der Inhalt bekannt war, wurde das Buch schon auf die Shortlist des Booker Prize aufgenommen.

Atwoods im Jahr 1985 erschienener dystopischer Roman „Der Report der Magd“ begeisterte mehrere Generationen. Der Inhalt des Buches wurde zur Vorlage für die Serie „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“, wodurch Atwood einem noch größeren Publikum bekannt wurde. Vor wenigen Wochen löste die mittlerweile 79 Jahre alte Kanadierin mit „Die Zeuginnen“, der Fortsetzung des „Reports der Magd“, einen weltweiten Hype aus.

Der Booker Prize ist der wichtigste britische Literaturpreis. Er ist mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert. Die beiden Gewinnerinnen teilen sich das Preisgeld. Ausgezeichnet werden Autoren, die auf Englisch schreiben und deren Werke in Großbritannien erscheinen.

Seit 1969 vergeben

Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die nordirische Schriftstellerin Anna Burns. Sie wurde für ihren Roman „Milkman“ (Milchmann) geehrt, in dem es um die Erfahrungen einer jungen Frau in den Jahren des Nordirlandkonflikts geht.

In den vergangenen Jahren hieß der Preis Man Booker Prize. Im Jänner gab das Investmentunternehmen Man Group jedoch seinen Rückzug als Sponsor bekannt. Der Preis wird seit 1969 vergeben und war bis 2013 Autoren aus dem britischen Commonwealth und Irland vorbehalten, deren Romane in Großbritannien veröffentlicht wurden. Seit 2014 sind auch Autoren aus anderen englischsprachigen Ländern zugelassen.