Italien lässt 176 Gerettete von „Ocean Viking“ an Land

Italien lässt 176 im Mittelmeer gerettete Personen an Bord des Rettungsschiffes „Ocean Viking“ an Land. Die italienischen Behörden würden die Geretteten am Hafen von Tarent von Bord gehen lassen, erklärte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee, die das Schiff gemeinsam mit Ärzte ohne Grenzen betreibt, gestern Abend via Twitter. Das Schiff befinde sich bereits auf dem Weg.

Die „Ocean Viking“ hatte die Migranten am Wochenende im Mittelmeer aufgenommen. Gestern rief die Besatzung die EU-Staaten auf, ihr einen sicheren Hafen zuzuweisen. SOS Mediterranee Frankreich forderte erneut einen dauerhaften Mechanismus zur Aufnahme der Menschen. „Ad-hoc-Vereinbarungen können nicht die Lösung sein.“

Die Aufnahme und Verteilung von im zentralen Mittelmeer geretteten Flüchtlingen in Europa sorgt schon seit Langem für Streit. Die Innenminister von Deutschland, Frankreich, Italien und Malta einigten sich Ende September auf einen vorläufigen Verteilungsmechanismus. Laut diesem sollen aus Seenot gerettete und an Land gehende Migranten künftig innerhalb von vier Wochen auf die teilnehmenden EU-Staaten verteilt werden. Das soll eine Übergangslösung sein, bis das derzeitige Asylsystem der EU, das Dublin-Verfahren, überarbeitet werden kann.