Grüne fixieren Sondierungsteam

Die Grünen machen sich für die Koalitionssondierungen mit der ÖVP bereit. Bundessprecher Werner Kogler gab heute sein Sondierungsteam bekannt. Neben ihm selbst besteht es aus der Wiener Grünen-Chefin Birgit Hebein, Ex-Global-2000-Chefin Leonore Gewessler, dem oberösterreichischen Landesrat Rudi Anschober, der von der Liste JETZT an Bord geholten Alma Zadic und Koglers Mitarbeiter Josef Meichenitsch.

Hebein solle wegen ihrer Sozialexpertise teilnehmen, und weil er jenen widersprechen wolle, die kein gemeinsames Vorgehen zwischen den oft als besonders links punzierten Wiener Grünen und dem Rest der Partei prognostizierten. Gewessler sei wegen ihrer Ökoexpertise, Anschober wegen seiner Regierungserfahrung dabei. Zadic werde juristische Kenntnisse und Erfahrungen aus dem BVT-U-Ausschuss beisteuern. Meichenitsch soll Wissen in Budgetfragen mitbringen.

Erster Termin am Freitag

Einen ersten Gesprächstermin gibt es am Freitag um 10.00 Uhr, Themenschwerpunkte sind noch keine festgelegt. Allzu hohe Erwartungen versuchte Kogler in der von ihm allein bestrittenen Pressekonferenz zu dämpfen: „Der Ausgang ist völlig offen, ich muss das sagen.“

Man wolle positiv an diese Sondierungen herangehen. Allerdings seien die inhaltlichen Divergenzen besonders groß. „Ich will die Erwartungen nicht zu hoch hängen. Es ist tatsächlich so, die Unterschiede sind enorm.“

Ausloten wolle man, was man beim Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, in Fragen der sozialen Absicherung, der Sicherheit, dem leistbaren Leben und der sauberen Politik weiterbringen könne. Daneben gehe es aber auch um die Bemühung, jene Spaltung, die seit der Bundespräsidentenwahl im Lande spürbar sei, zu überwinden.

„Keep cool down everybody“

Wie lange nun sondiert werde und ab wann man exklusive Koalitionsverhandlungen führen könnte, ließ er offen. „Keep cool down everybody“, kalauerte er auf entsprechende Fragen in nicht ganz korrektem Englisch. Man werde in der großen Gruppe, teilweise auch in Spezialarrangements miteinander reden. Wichtig sei, dass es „echte Sondierungen“ und nicht nur „Ehrenrunden“ seien. Das sei auch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen so besprochen worden.