Nordsyrien-Konflikt: US-Vizepräsident trifft Erdogan

US-Vizepräsident Mike Pence startet heute seine Vermittlungsmission im militärischen Konflikt zwischen der Türkei und Kurdenmilizen in Nordsyrien. Das Weiße Haus teilte gestern mit, Pence werde nach Ankara aufbrechen. Morgen sei ein bilaterales Treffen zwischen Pence und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geplant.

Begleitet wird Pence von US-Außenminister Mike Pompeo, dem Nationalen Sicherheitsberater Robert O’Brien und dem US-Sonderbeauftragten der Anti-IS-Koalition, James Jeffrey. Noch vor dem Eintreffen der US-Delegation lehnte Erdogan die von Washington geforderte sofortige Waffenruhe nach dem türkischen Einmarsch in Nordsyrien kategorisch ab.

„Wir werden niemals eine Waffenruhe erklären“, sagte er gestern nach einem Bericht von CNN Türk im Gespräch mit Journalisten auf dem Rückflug von einem Besuch in Aserbaidschan. Die türkischen Truppen müssten erst ihr Ziel erreichen, und das sei die Einrichtung einer Schutzzone entlang der Grenze.

Die Türkei hatte vor einer Woche die seit Langem geplante Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien begonnen. Ankara begründet den Einsatz mit dem Recht auf Selbstverteidigung. Die Türkei betrachtet die YPG sowie deren politischen Arm PYD als Terrororganisationen. International wird der türkische Einmarsch in Nordsyrien scharf kritisiert.