Italien erlaubt Leihgabe von Leonardo-Werk an Louvre

Das Verwaltungsgericht der Region Venetien hat der geplanten Leihgabe der berühmten Zeichnung „Der Vitruvianische Mensch“ von Leonardo da Vinci für eine Ausstellung im Louvre in Paris grünes Licht gegeben. Es gebe keine administrativen Mängel in den Prozeduren, die das italienische Kulturministerium mit dem Louvre zur Leihgabe der Zeichnung abgeschlossen habe, urteilte das Gericht gestern.

Das Verwaltungsgericht der Region Venetien hatte vergangene Woche per einstweiliger Verfügung auf eine Klage des italienischen Kulturschutzvereins Italia Nostra reagiert und die Leihe vorübergehend gestoppt. Das italienische Kulturministerium hatte die Entscheidung in einer ersten Reaktion als „völlig unverständlich“ bezeichnet. Der Verein hatte behauptet, dass so wichtige Kulturgüter nicht außer Landes gehen dürften.

„Vitruvianischer Mensch“ von Leonardo Da Vinci
Public Domain

Das Gericht erklärte, bei der Leihgabe würden die internationalen Standards zum Schutz kostbarer Kulturgüter eingehalten werden. Es bestünde keinerlei Grund, weshalb „Der Vitruvianische Mensch“ nicht in Paris ausgestellt werden sollte. Kulturminister Dario Franceschini begrüßte das Gerichtsurteil. Das Leonardo-Werk befindet sich in der Galleria dell’Accademia in Venedig, wird dort aber nur selten gezeigt.

Angesichts der Feierlichkeiten anlässlich des 500. Todestags von Leonardo da Vinci soll die Zeichnung acht Monate lang dem Louvre geliehen und im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden, die am 24. Oktober eröffnet wird. Dafür soll Italien einige im Louvre ausgestellte Raffael-Werke erhalten, die ab März 2020 im Ausstellungskomplex „Scuderie del Quirinale“ in Rom gezeigt werden sollen.