Orban räumt „empfindliche Verluste“ bei Kommunalwahl ein

Ungarns rechtspopulistischer Ministerpräsident Viktor Orban hat „empfindliche Verluste“ seiner FIDESZ bei der Kommunalwahl am Sonntag eingeräumt. Dabei könnte auch der Skandal um den Györer FIDESZ-Bürgermeister Zsolt Borkai eine Rolle gespielt haben, so Orban gegenüber Hir-TV.

„Es ist nicht meine Sache, über das Privatleben eines ungarischen Staatsbürgers oder Politikers den Stab zu brechen“, kommentierte Orban den Sex- und Korruptionsskandal, in den Borkai verwickelt ist. Dennoch sei es seine Pflicht als Parteichef, zu zeigen, dass gewisse Dinge in der Partei nicht zulässig seien. Deswegen sei Borkai nicht mehr Mitglied von FIDESZ.

Der Premier ging nicht darauf ein, dass Borkai auch weiter Bürgermeister von Györ bleibt. Borkai habe vor der Wahl als Bürgermeisterkandidat nicht zurückgerufen werden können, da die Györer in dem Falle keine Möglichkeit der Wahl gehabt hätten, argumentierte Orban. Der Premier betonte weiter, dass die Regierung eine Zusammenarbeit mit dem neu gewählten oppositionellen Bürgermeister von Budapest, Gergely Karacsony, anstrebe. Die bisher mit dem abgewählten Bürgermeister Istvan Tarlos bestehenden Vereinbarungen blieben gültig.