Sondierungen: ÖVP und SPÖ versuchen Vertrauensaufbau

Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer ÖVP-SPÖ-Koalition nicht gerade groß ist, haben beide Parteien heute vor Beginn ihrer Sondierungsrunde Bemühen um eine Verständigung betont: „Unsere Hand ist ausgestreckt, wir meinen es ernst“, sagte ÖVP-Chef Sebastian Kurz. SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner versprach ernsthafte und professionelle Gespräche.

Kurz betonte, dass das Verhältnis der beiden Parteien kein einfaches gewesen sei. Fehler seien auf beiden Seiten gemacht worden, auch von ihm. Nun sei die Frage, ob ein Neustart gelingen könne. Das Ziel sei, Gräben zu überwinden.

SPÖ mit leichter Verspätung

Leicht zu spät war das SPÖ-Sextett, und vielleicht auch deshalb beantwortete Rendi-Wagner im Gegensatz zu Kurz keine Journalistenfragen. Ihr Statement war mehr oder weniger eine Wiederholung ihrer Stellungnahmen vom Vortag. Die SPÖ-Chefin will über konkrete Inhalte, die die Zukunft Österreichs betreffen, sprechen – etwa Kinderarmut, finanzierbares Wohnen und Klima. Ziel des Gesprächs sei zu eruieren, wo es Trennendes gebe und wo Gemeinsames.

Favoriten als Koalitionspartner sind die Sozialdemokraten aber nicht. Da werden eher die Grünen hoch gehandelt. Nicht dabei sind vorerst die Freiheitlichen, was die ÖVP damit argumentiert, dass sich diese für den Gang in die Opposition entschieden hätten. Das wurde von FPÖ-Obmann Norbert Hofer zuletzt freilich relativiert, womit seine Partei zumindest im Hintergrund auch weiter ein Faktor bleibt.