Gewalt in Afghanistan auf Rekordniveau

In Afghanistan nimmt die Gewalt nach Angaben der UNO sprunghaft zu und erreicht Rekordhöhe. Zwischen Juli und September sei das blutigste Vierteljahr verzeichnet worden, seit man 2009 die Erfassung der Opfer von Bürgerkrieg und Anschlägen aufgenommen habe, teilte die UNO gestern mit.

In den vergangenen drei Monaten seien 4.131 Zivilisten und Zivilistinnen getötet oder verletzt worden – ein Anstieg um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In den ersten neun Monaten des Jahres habe es über 8.000 zivile Opfer der bewaffneten Auseinandersetzungen gegeben.

Alle Kräfte in Afghanistan müssten viel mehr auf den Schutz von Zivilisten und Zivilistinnen achten, erklärte einer der ranghohen UNO-Vertreter in Afghanistan, Tadamichi Yamamoto. Dazu gehöre auch die Überprüfung des Verhaltens in Gefechten. Derzeit haben die radikal-islamischen Taliban, die die US-gestützte Regierung in Kabul bekämpfen, mehr Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht als je zuvor, seitdem sie vor rund zwei Jahrzehnten von der Macht in Kabul vertrieben wurden.