Chinas Wachstum überraschend stark gebremst

Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich unerwartet stark verlangsamt und ist auf den niedrigsten Stand in fast drei Jahrzehnten gefallen. Im dritten Quartal legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nur noch um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistikamt heute in Peking mitteilte.

Als Ursachen nannten Fachleute den Handelskrieg zwischen China und den USA, die Verunsicherung von Investoren und die chinesischen Bemühungen, gegen die wachsende Verschuldung anzugehen. Das Wachstum für die drei Quartale zusammen liegt mit 6,2 Prozent im unteren Bereich der Zielvorgabe der Regierung für das Gesamtjahr von „6,0 bis 6,5 Prozent“.

Im ersten Quartal waren noch 6,4 und im zweiten 6,2 Prozent erreicht worden. Experten rechneten für das dritte Quartal eigentlich mit 6,1 Prozent. Allerdings ist nicht nur in den USA und weltweit die Nachfrage nach Waren „Made in China“ stärker als erwartet zurückgegangen – auch die Binnennachfrage wird schwächer. 2018 hatte Chinas Wirtschaft noch um 6,6 Prozent zugelegt.

Das langsamere Wachstum in den USA und China durch den Handelskrieg der beiden größten Volkswirtschaften bremst auch die Weltwirtschaft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte diese Woche seine globale Wachstumsvorhersage für dieses Jahr zum vierten Mal in Folge auf nunmehr drei Prozent – nach 3,2 Prozent im Juli.